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Weitersburger

Gemeindewald

Gemeindewald

Ein Kleinod zwischen Rhein und Westerwald

Weitersburger Wald

Zwischen den viel größeren kommunalen Wäldern der Städte Vallendar, Höhr-Grenzhausen und Bendorf gelegen steht der Weitersburger Wald mit 145,5 ha Gesamtfläche seinen Nachbarn in Schönheit und Naturnähe in keiner Weise nach.

Besteht er doch zu über 80% aus im Durchschnitt über 100jährigen Laubbäumen, die unter den vorhandenen standörtlichen Bedingungen mit einer guten Wasser- und Nährstoffversorgung und relativ hohen Jahresdurchschnittstemperaturen ein außergewöhnlich gutes Wachstum aufweisen.

Allen voran die Rotbuche, die sich hier im Optimum ihrer Wachstumsbedingungen wiederfindet und sich mit einem Flächenanteil von über 70% ausbreitet, ohne menschliches Zutun wäre sie sicher bei über 90 %.

Beeindruckende Baumgestalten sehen wir auch unter den Trauben- und Stieleichen die bei einem kleinen Flächenanteil von ca. 5 % die ältesten Bäume mit bis zu 250 Jahren bieten.

Weiterhin finden sich Birken, Erlen, Linden, Berg-und Spitzahorn sowie die Wildkirsche in allen Altersstadien und stellen einen erfreulichen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität dar.

Mit der Biodiversität untrennbar verbunden sind die Aspekte von Natur-und Umweltschutz, auch hier kann der Weitersburger Gemeindewald vieles bieten:

So ist der Kolkrabe, der größte einheimische Singvogel, in den letzten 20 Jahren als Brutvogel zurückgekehrt und kann immer wieder beobachtet werden. Das ist im Fall der Wildkatze ungleich schwieriger, aber bereits 2007 wurde auch diese scheue Waldbewohnerin mehrfach mit Nachwuchs im Weitersburger Gemeindewald gesehen und kann seitdem als erfolgreiche Rückkehrerin betrachtet werden- wenn sie jemals wirklich verschwunden war?

Spektakuläre „Leuchtturm-Arten“ wie Schwarzstorch und Wolf mit ihren hohen Flächenansprüchen wurden bereits im Bereich des Weitersburger Gemeindewaldes gesehen, aber auf Grund hoher menschlicher Nutzungsfrequenz bei geringer Flächengröße scheidet dieser als Aufzuchtbiotop sicher aus und wir können eher von „Durchreisenden“ ihrer Art ausgehen.

Hornissen in Weitersburg
Dürre und Trocknisschäden Weitersburg

Ersatzaufforstungen wurden und werden vor Allem mit den beiden einheimischen Eichenarten und der gegenüber Wärme und Trockenheit resilienteren Douglasie vorgenommen.

Daneben sind viele verschiedene Baumarten in der Erprobung auf ihr Wachstum unter sich ändernden Klimabedingungen: Bergahorn, Esskastanie, Baumhasel, Feldahorn, Sommerlinde, Roteiche, verschiedene Nussarten, Els-und Mehlbeere bei den Laubhölzern und verschiedene Tannenarten sowie die Eibe bei den Nadelhölzern.

Die Dürre- und Hitzejahre von 2018 bis 2021 haben leider auch im Weitersburger Wald ihre Spuren hinterlassen, so ist die aus finanziellen Gründen ab den 60er bis Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts häufig angepflanzte Fichte, die im Weitersburger Wald einst große Holzmassen an hochwertigem Bauholz lieferte, fast komplett verschwunden.

Aufforstungsarbeiten nach Käferbefall und Trockenheit

Während der Fokus in früheren Jahrzehnten eher auf einem hohen und schnellen Ertrag des Waldbesitzes lag, werden heute Aspekte wie Naturschutz, ökologische Stabilität und Naherholungstauglichkeit ungleich höher bewertet als früher.

Gerade die hohe Frequentierung als Naherholungsgebiet erfordert für alle Maßnahmen im Weitersburger Wald Rücksicht und Fingerspitzengefühl der Bewirtschafter aber auch Rücksichtnahme der verschiedenen Nutzergruppen untereinander.

Soweit die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion weiterhin als gleichberechtigte Eckpunkte einer klassischen Forstwirtschaft im Rahmen des rheinland-pfälzischen Landeswaldgesetzes auch im eher kleinen Weitersburger Gemeindewald betrachtet werden, sollten sich dessen vielfältige Qualitäten zum Wohl der Weitersburger Bürger erhalten lassen – wenn die Klimaänderungen nicht zu drastisch werden!